Luther an den Kanzler Greg. Brück.

Ende Mai 1531

Mein lieber Herr Kanzler1 Ich halt, daß die furgeschlagene Handlung des Cardinals von Mentz nicht sei abzuschlahen. So ist auch aus den vorigen Händeln leichtlich zu rathen, was man nachgeben konne oder nicht. Und wo man dahin kunnte arbeiten, daß Friede gemacht und unsers Theils Sachen ufgeschoben wurden, wäre es wohl anzunehmen nach dem Sprichwort: Nachtfrist Jahrfrist, kompt Tag, kompt Rath rc.

Mart. Luther.

Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
Herausgegeben von
J. K. Irmischer u.a.
Briefwechsel Neunter Band.
Calw und Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1903

Luther an Conrad Cordatus

23.5.1531

Gnad und Friede. Ich bitte Euch um Christus willen, mein lieber Cordatus, Ihr wollet Euch aus Babel, wo Ihr jetzt seyd, machen, und dem Zorn Raum geben. Denn ich sehe schon, daß sie hingegeben ist dem Teufel, und daß Gottes endliche Rache über sie gekommen ist. Wahrlich ich besorge, Satan werde irgend einen Rumor erregen, den man nachher Euch zur Last legen mögte. Laßt sie machen, was sie machen. Sie wollen nicht, wie Ihr selbst sehet, Eure friedfertigen Gesinnungen, Eure Vorwendungen, Euren treuen Dienst. Zudem laufet Ihr nur Gefahr dabey. Warum wollt Ihr den lange dienen diesen unsinnigen, verstockten verlohrnen Leuten? Ihr werdet beydes sie nur noch mehr aufbringen, und ihren Haß vergrössern. Fliehet diese Stadt, schüttelt den Staub euerer Füße über sie, bis nicht die Sache noch schlimmer wird, und nimmer zu rathen ist. Das Uebrige mündlich. Ich habe neulich schon dem Pastor geschrieben, daß auch er weggehen solle. Ihr könnet ihre Bosheit, als frommen treuen Predigern zustehet, nicht länger ungestrafet lassen, und sie können euere Verweise nicht mehr anhören und verdauen. Lasset sie also rasen. Wir sind sicher, und entschuldiget vor Gott und der Welt. Lebet wohl im Herrn, und grüsset mir Herrn Pastor Niklas. Werdet nicht traurig, sondern seyd fröhlich, daß ihr um Christus willen leidet. Doch wollt ich nicht, daß ihr öffentlich, um es ihnen hören zu lassen, den Staub euerer Füße über sie schüttelt; sie mögten euch sonst auf dem Wege einen Tück beweisen. Sondern segnet sie mit sanften und demüthigen Worten, indem ihr die Sache Gott heimstellet, mit der Betheurung, daß ihr mit gutem Gewissen nicht mehr bleiben könntet. Wer Recht habe, werde Gott entscheiden. Den 23ten May 1531.

Euer
Martin Luther.

D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe. Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt. Erster Band. Leipzig, in Kommission bey Christian Friderich Wappler. 1784.

Luther, Martin – Trostschrift an seine liebe Mutter, Magaretha Lutherin, kurz vor ihrem Ende an sie geschrieben. An. 1531.

Gnade und Friede in Christo Jesu, unserm Herrn und Heiland! Amen.

Meine herzliebe Mutter! Ich habe die Schrift meines Bruders Jacobs von eurer Kranckheit empfangen, und ist mir ja herzlich leid, sonderlich, dass ich nicht kann leiblich bey euch seyn, wie ich wohl gerne wäre; aber doch erscheine ich hie mit dieser Schrift leiblich, und will ja nicht von euch seyn geistlich, samt allen den unsern. Wiewohl ich aber hoffe, dass euer Herz ohne das längst und reichlich genug unterrichtet, und (Gott Lob) sein tröstlich Wort wohl innen habt, dazu mit Predigern und Tröstern allenthalben versorget seyd: so will ich doch das meine auch thun, und meiner Pflicht nach mich euer Kind und euch für meine Mutter erkennen, wie unser beyder Gott und Schöpffer uns gemacht und gegen einander verpflichtet hat, damit ich zugleich den Haufen eurer Tröster vermehre.

Erstlich, liebe Mutter, wisset ihr von Gottes Gnaden nun wohl, dass eure Kranckheit seine väterliche, gnädige Ruthe ist, und gar eine geringe Ruthe gegen die, so er über die Gottlosen, ja auch oft über seine eigene liebe Kinder schickt, da einer geköpft, der andere verbrannt, der dritte ertränckt wird und so fortan, dass wir allesamt müssen singen: Wir werden um deinetwillen täglich getödtet, und sind gleich wie die Schlachtschafe, Ps. 44,23 Röm. 8,36. Darum euch solche Kranckheit nicht soll betrüben, noch bekümmern, sondern sollet sie mit Danck annehmen, als von seiner Gnaden zugeschickt, angesehen, wie gar ein geringes Leben es ist, wenn es gleich zum Tode oder Sterben sollte gehen, gegen das Leiden seines eignen lieben Sohns, unsers Herrn Jesu Christi, welches er nicht für sich selbst, wie wir, leiden müssen, sondern für uns und unsere Sünde erlitten hat.

Zum andern wisset ihr, liebe Mutter, auch das rechte Hauptstück und Grund eurer Seligkeit, worauf ihr euren Trost setzen sollt in dieser und allen Nöthen, nemlich den Eckstein, Jesum Christum, Esa. 28,16., Röm. 9,33., 1. Pet. 2,6., der uns nicht wancken noch fehlen wird, auch uns nicht sincken noch untergehen lassen kann. Denn er ist der Heiland und heisset der Heiland aller armen Sünder, 1. Tim. 1,4., und aller, die in Noth und Tod stecken, so auf ihn sich verlassen und seinen Namen anruffen.

Es spricht: Seyd getrost, ich habe die Welt überwunden. Hat er die Welt überwunden, so hat er auch gewißlich den Fürsten der Welt mit aller seiner Macht überwunden. Was ist aber seine Macht anders, denn der Tod, damit er uns unter sich geworfen, um unserer Sünde willen gefangen hatte? Aber nun der Tod und Sünde überwunden ist, mögen wir fröhlich und tröstlich das süsse Wort hören: Seyd getrost, ich habe die Welt überwunden! und sollen ja nicht zweifeln, es sey gewisslich wahr, und nicht allein das, sondern uns wird auch geboten, dass wir sollen mit Freuden uns solches Trosts annehmen und mit aller Dancksagung. Und wer sich solche Wort nicht wollte trösten lassen, der thut dem lieben Tröster unrecht und die größte Unehre, gleich als wäre es nicht wahr, daß er die Welt hätte überwunden, damit wir den überwundenen Teufel, Sünde und Tod uns selbst wieder zum Tyrannen stärcken wider den lieben Heiland, da uns Gott für behüte.

Derhalben mögen wir nun mit aller Sicherheit und Freudigkeit uns freuen, und wo uns will etwa ein Gedancken von der Sünde oder Tod erschrecken, wir dagegen unser Herz erheben und sagen: Siehe, liebe Seele, wie thust du? Lieber Tod, liebe Sünde, wie lebest du, und schreckest mich? Weißt du nicht, dass du überwunden, und du Tod gar todt bist? Kennest du nicht einen, der vor dir sagt: Ich hab die Welt überwunden? Mir gebühret nicht, dein Schrecken zu hören, noch anzunehmen, sondern die Trostworte meines Heilandes: Sey getrost, seyd getrost, ich hab die Welt überwunden. Das ist der Siegsmann, der rechte Held, der mir hiemit seinen Sieg gibt und zueignet. Seyd getrost! Bey dem bleib ich, deß Worts und Trosts halte ich mich, darauf bleibe ich hie, oder fahre dorthin, er leuget mir nicht. Dein falsches Schrecken wollte mich gerne betrügen und mit Lügengedancken von solchem Siegsmann und Heiland reissen, und ist doch erlogen, so wahr es ist, dass er dich überwunden und uns, getrost zu seyn, geboten hat.

Also rühmet St. Paulus auch und trotzt wider des Todes Schrecken, 1. Cor. 15,44. ff.: Der Tod ist verschlungen im Sieg, Tod, wo ist dein Sieg? Hölle, wo ist dein Stachel? Schrecken und reizen kannst du, wie ein hölzern Todesbild, aber Gewalt hast du nicht, zu würgen; denn dein Sieg, Stachel und Kraft ist im Sieg Christi verschlungen. Die Zähne magst du blecken, aber fressen kannst du nicht, denn Gott uns den Sieg wider dich gegeben durch Jesum Christum, unsern Herrn. Dem sey Lob und Danck gesagt. Amen.

Mit solchen Worten und Gedancken, liebe Mutter, lasse sich euer Herz bekümmern, und sonst mit nichts, und seyd ja danckbar, dass euch Gott zu solchem Erkenntniß bracht hat, und nicht lassen stecken in dem Päbstischen Irrthum, da man uns gelehret hat, auf unser Werck und der Mönchen Heiligkeit bauen, und diesen einigen Torst, unsern Heiland, nicht für einen Tröster, sondern für einen grausamen Richter und Tyrannen halten, dass wir von ihm zu Maria und den Heiligen haben müssen fliehen, und uns keiner Gnaden noch Trost zu ihm haben versehen können. Aber nun wissen wirs anders von der grundlosen Güte und Barmherzigkeit unsers himmlischen Vaters, dass Jesus Christus unser Mittler, 1. Tim. 2,5., und Gnadenstuhl ist, Röm. 3,25., und unser Bischof im Himmel vor Gott, der uns täglich vertritt und versöhnet, alle, die nur an ihn gläuben und ihn anruffen. Hebr. 5,15.16.; 7,25., und nicht ein Richter ist, noch grausam, ohn allein über die, so ihm nicht gläuben, noch seinen Trost und Gnade annehmen wollen. Es ist nicht der Mann, der uns verklagt noch dräuet, sondern, der uns versöhnet und vertritt durch seinen eigenen Tod und Blut, für uns vergossen, dass wir uns nicht für ihm fürchten, sondern mit aller Sicherheit zu ihm treten, und ihn nennen sollen: lieber Heiland, du süsser Tröster, du treuer Bischof unserer Seelen ec. 1. Tim. 4,10. 1. Pet. 2,25.

Zu solchem Erkenntniß (sage ich) hat euch Gott gnädiglich beruffen, deß habt ihr sein Siegel und Briefe, nemlich das Evangelium, die Taufe und das Sacrament, so ihr höret predigen, also, dass keine Gefahr noch Noth mit euch haben soll. Seyd nur getrost und dencket mit Freuden solcher grossen Gnaden. Denn der es in euch angefangen hat, wird es auch gnädiglich vollenden. Denn wir können uns selbst in solchen Sachen nicht helfen, wir mögen der Sünde, Tod und Teufel nichts abgewinnen mit unsern Wercken, darum ist da an unser Statt und für uns ein andrer, der es baß kann und uns seinen Sieg gibt, und befiehlet, daß wirs annehmen und nicht dran zweifeln sollen, und spricht: Seyd getrost, ich habe die Welt überwunden, Joh. 16,22. Joh. 14,19. Und abermal: Ich lebe und ihr sollt auch leben, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

Der Vater und Gott alles Trostes verleihe euch durch sein heiliges Wort und Geist einen vesten, fröhlichen und danckbaren Glauben, damit ihr diese und alle Noth möget seliglich überwinden, und endlich schmecken und erfahren, dass es die Wahrheyt sey, da er selbst spricht: Seyd getrost, ich habe die Welt überwunden! und befehle hiemit euer Leib und Seele in seine Barmherzigkeit. Amen. Es bitten für euch alle eure Kinder und meine Kethe. Etliche weinen, etliche essen und sagen: Die Großmutter ist sehr kranck. Gottes Gnade sey mit uns allen. Amen. Am Sonnabend nach Ascensionis Domini 1531.

Euer lieber Sohn

Mart. Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers Werke In einer das Bedürfniß der Zeit berücksichtigenden Auswahl Zehntes Bändchen Hamburg, bey Friedrich Perthes 1826

Luther an Niklas Hausmann

14.5.1531

Gnad und Friede durch den Herrn Christ. Ich bitte mit kurzen, mein Lieber, denn ich habe vor Geschäften mächtig Eile, daß Ihr, so bald Ihr könnet, hierher zu mir kommet. Ihr werdet mir der liebste wertheste Gast seyn. Hier seht Ihr nun den Lohn, mit dem Euch Eure Zwickauer lohnen. Allein grämet Euch nicht über ihren Undank. Mich freuet es, daß uns diese Gelegenheit worden, sie zu verachten.

Auch den Cordatus, wenn er mit kommen soll, wollen wir nach Kräften unterstützen. Laßt die Buben ein gut Jahr haben. Ihr müsset aber Euer Amt noch nicht resigniren; sondern nehmet nur den Vorwand mich zu besuchen, um sie eine Weile mit ihren eingedrungenen Götzen zu lassen, und zu sehen, wo alles hinaus wolle. Dieses könnet Ihr ihnen unter Protestation sagen. Das übrige mündlich. Lasset Euch nicht durch das Aergerniß Euer Nachbarn beunrhigen. Es ist nicht Eure Schuld. Was können wir dafür? Noch andere Punkte verspare ich auf Eure Ankunft. Indeß freuet Euch, und seyd standhaft, daß man Euch um der Wahrheit willen ins Angesicht schlägt, und daß Ihr von diesen Undankbaren beschimpfet werdet. Der Herr sey mit Euch. Freytags nach der Himmelfahrt. 1531. Ich lasse den Cordatus höflich grüssen.

Euer
Martin Luther.

D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe. Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt. Erster Band. Leipzig, in Kommission bey Christian Friderich Wappler. 1784.

Luther an Andreas Osiander

13.5.1531

An Herrn Andreas Osiander, Prediger zu Nürnberg.

Gnad und Friede im Herrn. Auf die Frage wegen der Taufe derjenigen Kinder, die noch nicht den Mutterleib verlassen haben, ertheil ich Euch, bester Osiander, meine Antwort, ohne Eurer Meinung vorzugreifen. Ich hab es unsern Weibern durchaus untersagt, ungebohrne Kin der zu taufen. Denn einige hatten im Brauche, da kaum noch des Kindes Scheitel recht hervorkam, so gleich diese Handlung vorzunehmen. Allein warum nehmen sie sie nicht gar über der Mutter Bauch vor, oder taufen gar diesen, und halten so dann die Frucht drinnen mitgetauft? Sie sollen vielmehr, wie ich verordnete, der Gebährenden mit Gebeten beystehen. Allein die Nothtaufe eines schwächlichen Kindes, die von den Wehemüttern ertheilet wird, halt ich für gültig. Doch ist das Kind in die Kirche zu tragen, und öffentlich einzusegnen, dadurch jene Nothtaufe durch Auflegung der Hände des Priesters gutgeheissen und gleichsam durch dieses Zeugniß der KKirche bestätiget wird. Hingegen die Bedingungsweise ertheilte Taufe eines wirklich gebohrnen Kindes, da man zweifelt, ob sie wirklich vorgenommen worden sey, kann ich nicht anders als verwerfen. Ganz was anderes ist es, wenn die Wirklichkeit nicht bezweifelt wird. Ich muß mich kurz fassen; denn ich habe heftige Kopfschmerzen und Zittern an den Händen. Betet für mich, und gehabt Euch wohl in Jesu Christo immerdar. Schriebs den 13. May im Jahr 1531.

Euer
Martin Luther.

Quelle: D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe.
Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt.
Erster Band.
Leipzig,
in Kommission bey Christian Friderich Wappler.
1784.

Kurfürst Johann von Sachsen an Luther

4. Mai 1531

Unsern Gruß zuvor. Ehrwirdiger, Hochgelahrter, Lieber, Andächtiger! Wir geben Euch gnädiger Meinung zu erkennen, daß der hochgeborn Furst, unser lieber Vetter, Schwager und Gevatter, Herzog Heinrich von Sachsen gestern anher zu uns kommen ist. Nu vermerken wir, daß er sonder Neigung hätt, Euch zu sehen und Euer Predigt zu horen. Weil dann niemand weiß, was vielleicht Gott der allmächtig durch solichen Zufall wurken mocht, so begehrn wir gnädiglich, Ihr wollet heint in der Nacht ungefährlich umb zwo Uhr vor dem Tag fruhe zu Witnberg aufsein, Euch anher fugen, und sobald Ihr kommen werdt, so wöllet uns solchs zu Stund vermelden. Daran thut Ihr uns zu Gefallen, das wir auch mit Gnaden zu erkennen geneigt sein. Datum Torgau, Dornstags nach Jubilate Anno Domini XXXI.

Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
Herausgegeben von
J. K. Irmischer u.a.
Briefwechsel Neunter Band.
Calw und Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1903

Luther, Martin – An den Bürgermeister und Rath der Stadt Revel in Liffland

Den ehrsamen und weisen Burgermeister und Rath der Stadt Revel in Liffland, meinen gonstigen Herrn und Freunden.

Gnad und Fried in Christo. Ehrsamen, weisen, lieben Herrn! Auf eur Begehr hab ich mit Magister Henrico Hamel handeln lassen, aber er wegert sich solchs Ampts sehr hochlich, und meinen auch etliche, er sei zu solchem ampt noch nicht gnugsam erwachsen noch geubt oder versucht, derhalben er E. W. freundlich dankt. So hab ich auch mich umb einen andern umbgesehen, aber itzt bei uns keinen funden dazu tuchtig; versehe mich aber, es sollen etliche anherkommen. Wo es denn E. W. gefällt, will ich meinen Fleiß gern dazu thun. Es wäre aber wohl noth und gut, daß eur Stadt etliiche Gesellen im Studio hätten, und sonderlich hab ich diesen Joachim dazu vermahnet, damit ihr selbs eigene Personen hättet. Also hat er mich gebeten, ich wollt E. W. drumb schreiben und verbitten, daß E. W. wollten ihn hie drei Jahr im Studio halten und verlegen, weil an seine Statt wohl ein ander vorhanden. Demnach bitt ich, E. W. wollte ansehen dieser Zeit Gelegenheit, wie der Personen allenthalben wenig sind, der man doch nicht gerathen kann, und helfen Gottes Reich und Lob mehren, als ich mich zu E. W. trostlich versehe. Ich dank auch fur das Mardern-Geschenk freundlich. Hiemit Gott befolhen, der sein Werk, in euch angefangen, gnädiglich erhalte und reichlich stärke, Amen. 3. Mai 1531

Martinus Luther.

Eingelegter Zettel.

Es ist auch einer hie, Matthäus Roesken, zuvor eur Stadt Prediger gewest, der wäre auch gut in eur Land, begehrt aber eine Hulfe zum Studio. Das befehl ich euch.

Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
Herausgegeben von
J. K. Irmischer u.a.
Briefwechsel Neunter Band.
Calw und Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1903