Jonas an Graf Wolfgang zu Stolberg

Halle 1549. Febr. 19.

Gnad vnd fried Gottes durch Christum. Eddeler wolgeborner graue, e.g. sind mein willige vnterthanige dinst zuuoran. Gnediger graue vnd herr, e.g. geb ich vnterthanig zu erkennen, das nach dem ich dem erbarn vnd wolgelerten m. Casparo Wilhelmo mein groste tochter Sophia durch Gottes schickung mit rath meiner hern vnd freunde ehelich verlobt, soll das ehelich beylager vnd kirchgangk nach christlicher ordenung vff montagk nach Esto mihi gehalten werden. Derhalben, gnediger graue vnd herr, ist an e.g. mein vnterthanig vnd vleysig bitt, e.g. wollen in ansehung, das mein vater, der alde Johas vnd elder an e.g. loblichen vorfarn alletzeit gnedige herren gehabt, wie dann e.g. sich auch jegen mir vnd allen gelerten mit sondern gnedigen willen alletzeit erbotten vnd ertzeiget, vnd wollen mich zu solcher hochzeitlichen ehren mit einem hirß ader nach e.g. gefallen auch sunst mit wilprett vorsehen, vnd vff mein kosten vff vngeferlichen sonnabent vor Esto mihi, nicht zuuor, anher schicken. Dann ich hoffe, mein gunstiger herr vnd freundt, er Michell Meyenborgk, ratsmeister zcu Nordhausen, hab auch meiner bei e.g. gedacht. Solchs jegen e.g. vnd alle mein gnedigen grauen vnd hern von Stolbergk mit vnterthanigem dinst zu uordienen, bin ich gantz gevlissen. Datum alle, den 19. Februarij ao. dnj. xlviiij.

E. G. williger vnetertaniger dyner
Justus Jonas doctor
superatt. Hallens. eccl.

Quelle:
Der Briefwechsel des Justus Jonas
Gesammelt und bearbeitet von
D. Gustav Kawerau
Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen.
Erste Hälfte
Halle
Druck und Verlag von Otte Hendel
1884