Luther an Kurfürst Johann von Sachsen

25.1.1526

Gnad und Friede in Christo. Durchleuchtigster hochgeborner Furst, gnädigster Herr! Es habe ndie zu Wartinbrug E. k. f. G. umb einen Prediger geschrieben, weil der itzige nicht soll tuchtig sein zum Evangelion. Weil nu die Pfarr dem Abt zu Doberlech zu Lehen geht, und er selbst auch geneigt diesen Er Baltzer Ritter, Briefzeiger aus demselbigen Kloster, der mit solcher Ursach sich aus dem Kloster zu geben gesinnet, dahin zu verordenen, acht ich, es sei glimpflich, daß man sich deß nicht wegere, sonderlich zum ersten mal diesen Mann, weil er tuchtig und dem Evangelio hold ist, dahin lasse kommen; ist derhalben an E. k. f. G. mein unterthänige Bitte, wollet denen zu Martinburg diesen Mann lassen befehlen anzunehmen, auf daß man mit Glimpf also zu Pfarr komme. Hierin wird sich E. k. f. G. wohl wissen zu halten. Hiemit Gott befolhen, Amen. Dornstags St. Pauli 1526

E. k. f. G.
unterthäniger
Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Fünfter Band.
Briefe vom September 1524 – Dezember 1526
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1893