Spalatin, Georg – An Hans von Doltzig

21. Juni 1528

Dem Ernuesten Gestrengen Hern Hansen von Doltzck etc. meinem besonder gunstigen Hernn.
Zu eigen handen.
Weymar.

Gottes Gnad vnd Frid durch Christum. Ernnester Gestrener besonder gunstiger Herr. E. g. schick ich hieneben eur bitt nach ir grosse Zceitung wider. mit aller danksagung. Daneben auch die Zceitung aus Antorff. Will ob Gott will eur Zceitung gin Antorff auch treulich schreiben,

Vnd bitt den dingen zu gut dem Antonio Bock zuschreiben. lauts meyner vorigen bitt … vnd an den nyderlendischen Zceitung. Dann wie ir zuachten es mochten vns sonst vil Zceitung verhalten werden. Sie weren denn euch vnd H. Jorgen von Minqwitz zukommen. Wiewol ich Ie hoff wo es bescheen ir hetteth mich auch domit versehen,

Gott gebe Ie Meintz vnd seinem Capitel auch den geist des frids. Dann thun sie anders so mochten sie mit Irem schaden lernen hinfur frid zulieben. frid wer noch der beste auf allen seyten. Wo man vor dem Fursten diser welt der von anbegynn wie Christus selbs sagt Johannis am achten ein morder vnd lugner ist, darzu kunt kummenn. Wir haben auch bisher treulich fur frid gebeten. Wellens auch mit Gottes hulff ferrer thun. Denn es geet vns Je all an. Lieber Gott wie muss es doch kummenn, das vnser Kriegssrustung in Nyderlanden so beschwerlich geacht wirt. Darumb darff es wol aufsehens.

Ists muglich, so bitt ich mit vleis mir zuuermelden, wie es doch ein gestadt hat mit doctor Otten Back, vnd ob das bundtnuß lauts aller entschuldigung erticht sey. Das bin ich zuuerdienen willig. Domit sey Gott mit euch allen ewiglich. Amen. Datum Sontags nach Vitj Anno domini 1528.

G. Spalatinus.

Zeitschrift für Kirchengeschichte
herausgegeben von
D. Theodor Brieger und Lic. Bernhard Bess.
XIX. Band
Gotha,
Friedrich Andreas Perthes
1899

Jonas, Justus – An Johann von Dolzigk.

4. Jan. 1526

Gnad vnnd fryde Gottes, Gestrenger vnnd ernvehster gunstiger herr vnnd freundt, Ich bedanck mich gantz vleissig euerer vbergeschicktenn tractetlyn vnnd newer zeytung, habe dy selbigenn alle d Martino vnserm vater In Christo dem Pomerano vnnd d philippo geczeyget vnd wir wollens Jegen e gestr.((euer Gestrengen)) widerumb mytt allem vleis freuntlich gerne vordynenn, es gefelt mir sonderlich wohel an dem hern Johansen von Schwartzenburg, den ich zcu Wormbs erstlich gesehe, das er ein solich christlich mytleidenn aber vil mehr freudt treget, das dy zween prediger also von tyrannen gewurget, aber es muß also seyn, wohel den, welchen gott eyn freydigen muth, vnd starcken glauben gibt. das buchlin vom sacrament ist guth Carlstadsch vnnd philippus meint, es hab der altprediger zu Iehen((Martin Reinhard)) gemacht vnter eins andern nahmen, wy er dan fast gifftig ist. Pomeranus gedenckt, Zcwinglio, den zu Strasburg vnnd dem buchlyn in kortz zw anthwortenn, doch wolt Ir das buchlyn haben, so sol es e. gestr. vberschickt werdenn. dy prediger vnnd bruder zu Reutelingen haben itzund ein bothen hir, auch In der sacraments sachen, bittenn das der docter wider Zwingeln schreiben wolle, sagen wy dy lare, das der leib vnnd blut christi nytt do sey, wunder ser einreysse vnnd geschwinde lauff vnnd zunehme zu Zcurch In schweitz allen halben. philippuns vnnd ich haben gestern, den gantzen S. Hieronymum, fast alle ort außgesucht, wo er dor von geschriebenn. Sihe dy newen preopheten zcihenn der veter schrifft vor sich vnnd Ire meynung, vbergehen was wider sy ist, wiwohel Hieronymus vnfleissig dorvon geschribenn. Es hat wider Zwingel noch Ir keyner etwas gewisses, es seint noch alles dy dorren claren wortt sterker dan Ir denen vnnd streckenn, vnd Ire wildenn gesuchte eynfelle.. Man sagt es gehe In Ungern ein secte auff, das christus nytt gottes sohen ader gott sey (die wirdt volgenn) vnnd ist muglich es werden arrianische Zeiten drauß. Ich meyn das seint dy recht grewlich ferlich Zceiten. In letzten tagen wy paulus saget, Sihe, Ich habe es euch zuuor gesagt. Vnnd wan gleich der teufel, dorch gots verhengnis, wy er Ime dy welt zcu reich geeigent hatt, alles in ein hauffen kochte, so stehet dannoch der gottsgrund vnnd das sigel feste, gott kennet dy seynen. Ich schicke euch hir das buch vom freien willen D. Martini, newlich hab ich er Aschen v. klain((Soll wohl heißen Assa von Kram)) der das also hir befolen, auch bey einem eigen bothen eins vberschicket, das deutsch wirdt auch bald volgen, Ich bitt e. gestr. der eyns dem Cantzler d. Brucken von meyn wegen vberantworten lassen, euch freuntlich zu dynen bin ich gatnz gevlissen, vnnd willig. Geben mytwochs nach circumcisionis anno XXvj.

J. Jonas

Analecta Lutherana
Briefe und Actenstücke zur Geschichte Luthers
Herausgegeben von
D. Theodor Kolde
Gotha
Friedrich Andreas Perthes
1883

Luther, Martin – An den Marschall Johann von Dölzig, vom 21. Junius 1525.

Dem gestrengen und festen Johann Dölzig, Marschall zu Sachsen, meinem günstigen Herrn und guten Freunde.

Gnade und Friede in Christo. Gestrenger, ehrenfester, lieber Herr und Freund! Es ist ohne Zweifel mein abenteuerlich Geschrei für euch gekommen, als sollte ich ein Ehemann geworden sein. Wiewohl mir aber dasselbige fast seltsam ist, und selbst kaum glaube, so sind doch die Zeugen so stark, daß ichs denselben zu Dienst und Ehren glauben muß, und vorgenommen, auf nächsten Dienstag mit Vater und Mutter, sammt andern guten Freunden, in einer Collation1) dasselbe zu versiegeln und gewiß zu machen. Bitte derhalben gar freundlich, wo es nicht beschwerlich ist, wollet mich treulich berathen mit einem Wildbret und selbst dabei sein, und helfen das Siegel aufdrücken mit Freuden, und was dazu gehöret. Hiemit Gott befohlen, Amen. Am Mittwochen nach Viti oder Corporis Christi, 1525.

Martinus Luther.

1) Gastmahl

Quelle:
Luthers Volksbibliothek Zu Nutz und Frommen des Lutherschen Christenvolks ausgewählte vollständige Schriften Dr. Martin Luthers, unverändert mit den nöthigen erläuternden Bemerkungen abgedruckt. Herausgegeben von dem Amerikanischen Lutherverein zur Herausgabe Luther’scher Schriften für das Volk Siebenter Band St. Louis, Mo. Druck von Aug. Wiebusch u. Sohn. 1862

Luther an Johann von Dolzigk, kurfürstl. Marschall

zw. 1522 und 1524

Zu Hand dem Marschalk Herr Jo. Dolsken

Jhesus

Nicht, nicht, gestrenger Herr und Freund! Ich bitt neben viel anderen, daß die Meß und offentlich Danksagung nachbleib. Denn ohn das sonst die prachtliche Gottdienst ungenehm sein, so ist dieß zuvor fährlich, daß wenig Gebets, viel Mürmeln da geschehen werd; je weniger und langsamer der Hauf zusammen, je besser. Das Ding ist besser nit mehr gerühret, es ist schon zuviel gerühret. Hat doch mein Predigt, die ich doch aufs mäßigst gestellet, die Sach geärgert. Es ist auch hie zu furchten. Laßt uns heimlich Gott danken, das ist besser. Wollt solch mein Meinung nit aufs ärgist vernehmen.

D. M. Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Vierter Band.
Briefe vom September 1522 – August 1524
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1891

Spalatin, Georg – An Hans von Doltzigk 1514

13. Januar 1514

Dem Gestrengen vesten Hansen von Dolczcken Rentnmeistern meinem gunstigen furdern.

Lieber Her Rentmaister besonder gunstiger forderer. Mir hat Bernhart von Hirsfelt etc. angetzaigt wie in dem nechstvergangen marckt zw Leyptzick soll Regal papyr zw meines Gnedigsten Herren Cronicken vnd etlichen andernn seyner C. G. wercken, zwampt den buchern so ich euch vertzaichent vbergeschickt erkaufft werden. Demnach ist an euch mein vleissig bitt mir zw ewr gelegenhait zwerkennen zwfugen ob solch papyr vnd bucher erkawfft seint. Vnd disser meiner bitt keyn verdrieß haben. Dann ich wolt gern damit meynes Gnedigsten Herren befel nach handeln. Dann euch neben meinem gebet freuntliche dinst zwerzcaigen bin ich alletzeit willig. Datum Suntags nach Erhardj Anno etc. xiiij.

Jorg Spalatin
Mgr.

Zeitschrift für Kirchengeschichte
herausgegeben von
D. Theodor Brieger und Lic. Bernhard Bess.
XIX. Band
Gotha,
Friedrich Andreas Perthes
1899